Kamran
Mit 8 Jahren habe ich meine Eltern verlassen und habe im Iran bei meinem Onkel gewohnt. Dort musste ich den ganzen Tag Teppiche knüpfen und durfte nicht zur Schule gehen. Das hat mich sehr traurig gemacht, ich habe viel geweint. Mit 11 Jahren bin ich von dort abgehauen und habe einen Mann getroffen der mich aufgenommen hat. Ich habe in seiner Kleidungsfirma gearbeitet und auch Geld verdient. Dort ging es mir gut. Als ich 12 war hat der Mann mich mit seiner Familie über die Türkei mit nach Griechenland genommen, teilweise mit dem Auto, teilweise zu Fuß. Von dort musste ich alleine weiter. Auf dem Weg von Griechenland nach Italien habe ich mich unter einen LKW gehängt, allerdings bin ich runter gefallen als der LKW über einen Hubbel gefahren ist. Zum Glück haben die Autos dahintergebremst. Vor Ort haben Leute Essen verteilt, was gut war. Beim zweiten Versuch nach Italien zu kommen, hatte ich mich in einem LKW versteckt und wurde von der Polizei zum Glück nicht entdeckt. Über Italien und Frankreich bin ich bis England gekommen. Um dorthin zu kommen, hatte ich mich in dem Motorraum eines Busses versteckt. Ich hatte einen Schal als Sitzplatz festgebunden und hatte sehr viel Angst, weil ich direkt neben dem Motor gesessen habe. Nach der Fahrt war ich ganz schwarz. Dort wurden meine Fingerabdrücke genommen und ich wurde wieder nach Griechenland geschickt. In Griechenland habe ich dann 4,5 Jahre als Parkettleger gearbeitet. Dann habe ich mich in einem LKW versteckt und bin bis nach Italien gefahren. Von dort mit dem Zug, dann über Frankreich nach Deutschland. Ich freue mich sehr hier zu sein, weil ich zur Schule gehen darf und ich keine Angst mehr haben muss.