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Samir

Von Afghanistan bis zur Grenze bin ich mit dem Auto gefahren. Es war ein PKW und es saßen 12 Personen in dem Auto. An der Grenze sind Berge und wir sind zu Fuß über die Berge geklettert und haben in den Bergen geschlafen. Dann war ich im Iran in Isfahan, dort habe ich gearbeitet. Die Iraner sind ausländerfeindlich, sie sagen — was machst du hier, ihr seid keine Menschen, ihr seid Tiere. Es gibt keine Aufenthaltsgenehmigung, wenn die Polizei uns aufgreift werden wir direkt abgeschoben. Ich musste immer vorsichtig sein und konnte mich draußen nicht frei bewegen. Ich fuhr dann weiter mit dem Auto zur türkischen Grenze in Van. Ich bin zu Fuß über die Grenze durch die Berge bei Regen und schlechtem Wetter. Ein Schleuser hat von mir für den Weg vom Iran bis nach Griechenland 4 Mill Tuman verlangt. Ich hatte kein Geld, das sagte ich ihm aber nicht, denn wenn man die Fahrt nicht bezahlt verkauft der Schleuser mich als Arbeitskraft, oder er verkauft meine Organe, oder man wird getötet und die Leiche wird mit Drogen gefüllt … In der Türkei habe ich ihm gesagt — Ich gebe dir das Geld erst in Griechenland. Ich habe mit meinem Leben gespielt. Ich hatte Zeit bis zum nächsten Morgen, dann bin ich geflüchtet. In der Türkei sind viele Afghanen. Ein Afghane hat mir geholfen, er hat mein Taxi bis zur Griechischen Grenze bezahlt. Von Izmir bin ich mit einem Gummiboot in 20 Min bis nach Griechenland gefahren, es gibt dort Krokodile und Strömungen. Dort hatte ich kein Geld — ein anderer Afghane hat für mich bezahlt, zwischen Athen und Saloniki kam die Polizei und hat ihn zum Camp zurückgeschickt. Ich hatte Papiere und kam so ohne zu bezahlen nach Athen. In Athen habe ich auf der Straße gewohnt und bin dann nach Patras und habe 3 Monate im Zelt im Wald gelebt. Eine Frau hat uns mit Essen und Kleidern versorgt. In Patras haben wir versucht, wenn ein LKW gehalten hat in 30 Sekunden oder 1 Minute in das Auto hinein zu kommen. Es waren Kühlwagen. An der Grenze bin ich 25-30 Mal zurückgeschickt worden und einmal bin ich von der Polizei so geschlagen worden, dass ich ein Monat nicht mehr sehen konnte. Nach 3 Monaten bin ich nach Igoumenitsa gekommen. Dort habe ich einen Monat auf dem Berg im Wald gelebt. Dort habe ich auch viele »Andacht« gemacht. Ich bin vor der Polizei geflüchtet, die Polizei hat mich nicht im LKW gefunden. Von dort bin ich nach Venedig gekommen. Mindestens einen Monat hatte ich nicht geduscht, deswegen musste ich nach Italien oder ins Gefängnis weil ich unbedingt duschen musste. Der LKW war im Schiff die Kleidung war nass und es war kalt. In Italien war ein Monat in Rom, dann bin ich nach Ancona. Ich konnte nicht mehr gehen, dann ging es mir wieder besser und ich konnte mich wieder bewegen. Ich bin von Italien nach Dänemark und dann nach Deutschland.

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Monika Hau

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