hintergrundbild

M

Wir haben am zweiten Tag, — nach dem eine Fassbombe in unserem Wohnviertel explodierte, die uns in Angst und Schrecken versetzte und vor allem, nach dem unsere Nachbarn gestorben waren und der Blutgeruch den Raum füllte und die Angst um sich griff; es war ekelhaft und meine Kinder waren sehr verängstigt —, die Flucht ergriffen und wussten nicht wohin. Bald erkannten wir die Situation und nachdem mein Ehemann entsetzt vor Angst um uns schleunigst zu uns kam, setzten wir uns in unser Auto und fuhren am frühen Morgen schnell von Raqqa in Richtung der Stadt Tell Abyad. Außer unsere Identitätspapiere und Schulzeugnisse und Kinder haben wir sonst nichts dabei gehabt. Der Weg war furchterregend bis wir an die türkische Grenze, die ungefähr 75 Km von uns entfernt war, ankamen. Wir sahen Männer mit Gewehre und Pistolen und Granatwerfer, die überall an den Straßensperren standen. Ihr Ansehen war beängstigend. Ich hatte sehr viel Angst um meine Kinder. Ich schloss meine Augen und tat so, als ob ich nichts sehen würde. Während ich einen tiefen Seufzer ausstieß, sagte mein Ehemann, dass wir die Grenzschranke, gepriesen sei Gott, passiert haben. Wir sind dann zu einem Freund meines Mannes gegangen und wir wohnten in der Stadt Ain Tab (Ghazi Aintab) in der Türkei. Sofort haben mein Mann und sein Freund nach einem Fluchthelfer (Schleuser) gesucht. Wir waren gezwungen unser Auto zu verkaufen, um das Geld zu sammeln, und wir baten unsere Freunde uns zu helfen, da der Schleuser sehr viel Geld verlangte, damit er uns mit dem Flugzeug wegbringen konnte. Mein Mann konnte nicht mit uns weiterreisen. Es bestand die Befürchtung uns nicht Retten zu können. Danach bestand der Schmerz der Trennung. So hatten wir ungefähr nach einem Monat den Betrag bezahlt und ich flog mit meinen Kindern mit dem Flugzeug von Istanbul weg und verabschiedete mich von meinem Mann, während mein Herz voll Leid und Schmerz war.


-> Weiter ->
-> Weiter ->
<- Zurück <-
Monika Hau

www.abbozzo.de
01.abbozzo.de

mail@abbozzo.de
              


Datenschutz